Dass dies kein einfaches Unterfangen ist ist hinlänglich bekannt. Führen wir es einmal auf die Insellage mit historischen Bedrohungen von aussen zurück ohne diese Thematik hier weiter zu vertiefen.
Hobbys teilen
Das ist eine Erfahrung aus allen eigenen längerfristigen Auslandsaufenthalten:
Der schnellste Einstieg in eine Gesellschaft erfolgt über gemeinsame Hobbys, etwa im sportlichen Bereich und sich
dann in einem weiteren Schritt einmal erste Familienkontakte.
Die berufliche Zusammenarbeit
Das kann, muss aber nicht die gemeinsame Firma sein. Auch gemeinsame Projekte können hier Hürden zum Familienzugang abbauen. Ebenso natürlich langjährige Kooperationen.
Nachbarschaftskontakte
Auf Mallorca, namentlich in den ländlichen Bereichen, gibt es die Tradition der Nachbarschaftshilfe der Gestalt, dass man sich wechselseitig eigene landwirtschaftliche Produkte schenkt. Hier können Sie auch den ersten Schritt tun.
Der mallorquinische Lebenspartner
Oder wie im eigenen Fall, die mallorquinische Lebenspartnerin, kann ein Einstieg sein, muss es aber nicht
und ist es namentlich dann nicht wenn man persönlich, aus welche Gründen auch immer, von der mallorquinischen Familie nicht akzeptiert wird.
Die Sprache lernen
Und das ist dann nicht vorrangig die spanische, sondern das Malloquí-
Das öffnet einem sehr schnell viele Türen und man kann ja erst dann überall mitreden.
So hat man nicht nur die Chance,- ich empfehle viel Geduld mitzubringen -, auch einmal zu einem erweiterten Familienfest, mit eingeladen zu werden mit der Möglichkeit direkte Kontakte zu einzelnen Familienmitgliedern zu knüpfen.
Um derartige Netzwerkleistungen in Anspruch zu nehmen überwindet man dann als Mallorquiner schon einmal nicht unerhebliche Entfernungen, jedenfalls auf Mallorca.
Als Mitglied eines mallorquinischen Familiennetzwerkes stehen
einem viele Türe offen
Dies gilt natürlich zum einem für den privaten Bereich. Hier gibt es dann im Bedarfsfall Empfehlungen vom Handwerker bis zum Zahnarzt mit erster Empfehlung von Angehörigen aus dem direkten Familienkreis.
Familiäre Verbindungen in den Behörden
Diese gibt es natürlich auch. Die Kontaktaufnahme erfolgt dann zunächst oft nicht zur fachlich zuständigen Person sondern zur in der Familienstruktur bekannten Person in der jeweiligen Behörde.
Der Autor Günter Menth
Ist seit über 20 Jahren als Rechtsanwalt auf Mallorca tätig.
Seine mallorquinische Lebensgefährtin, von Beruf Journalistin, war und ist bei vielen mallorquinischen Behörden tätig, dem Consell de Mallorca, mehreren Gemeindeverwaltungen und aktuell beim Gemeindeverband der mallorquinischen Zentralgemeinden, Mancomunitat del Pla de Mallorca.
Zusammen haben Sie vier Kinder. Die heutige Verständigungssprache zu Hause ist das Mallorqui.